Das Konzept

Eines war von Anfang an klar: wir wollen einen Stamm gründen, der stärker noch als andere für Multikulti, für Austausch und für Vielfalt steht. Unsere Grundregeln basieren wir auf den Wertevorstellungen der internationalen Pfadfinderbewegung und speziell den Pfadfinderregeln des BdP.

 

 

Verwurzelt in der Grundprinzipen und Regeln des Pfadfindertums wie es im BdP gelebt wird, wollen wir offen sein für Ideen und Anregungen, sowohl ganz allgemein aus anderen Kulturen, als auch aus fremden Pfadfindertraditionen. Dadurch sollen der Stamm und alle die mitmachen profitieren und, ganz nebenbei, ein Beitrag zur Integration leisten.


Um diesen Anspruch stolz nach Außen zu tragen, nennen sich unsere Gruppen (Meuten, Sippen und Runde) nach Urvölkern oder kulturellen Minderheiten aus aller Welt. Damit sind nicht nur Sioux und Apachen gemeint, sondern Völker aller Kontinente. Damit wollen wir ein Zeichen setzen für Pluralismus, Integration und für ein buntes miteinander aller Menschen, für Respekt vor Schwächeren oder Unterstützung von Unterdrückten, aber auch als Erinnerung für kulturelle Gruppen die es möglicherweise schon nicht mehr gibt.

 

Unsere Spielgeschichten oder Traditionen drehen sich oft um das Volk der "Selk'Nam". Diese bevölkerten Feuerland und die isla Grande von Patagonien bis zur Kolonialisierung der Europäer und dem Völkermord 1850 unter dem Goldsucher Julius Popper. 

 

Die Selk'Nam lebten in nomadischen Großfamilien/Stämmen ("Haruwenh") von 40-120 Menschen die in runden oder dreieckigen Felljurten ("Kawi's") umherzogen. Jede Familie hatte ein "Revier". Sie jagten ausschließlich, die Frauen ernährten sich aber zu diversen Zeremonien oder nach der Geburt zeitweise Vegan. 

Selk'Nam waren mindestens 1.80 groß: also echte Riesen. Sie kleideten sich in Guanako-Felle und trugen einen dreieckigen Fell-Hut. Sie hielten Hunde und hatten keine Anführer:innen oder Hirarchien; lebten also quasi in Anarchie. Einzig und allein erfüllten Mann und Frau feste Aufgaben und Verantwortlichkeiten. 

Die Selk'Nam bemalten ihre Körper je nach Stimmungslage, Laune oder Zeremoniellem Ritual mit Asche, Erde, Ton, Blut, Fett oder Kohle. Auf dem "HAIN", dem größten Fest, verkleideten sie sich als Geister  mit Maskenhüten und veranstalteten für die jungen Männer ein Initiationsritual.

Sie führten Kriege unter Familien, aber nur so lang, bis die Jurte der Anderen umgeworfen war. Meistens kooperierten und handelten sie friedlich untereinander und trafen mehrere "Haruwenh" zu ihrem "Hain". Starb einer von ihnen, vergruben sie die Person unauffällig und heimlich im Wald. Dann aber klagten sie heulend, jaulend und laut schreiend sogar mehrere Jahre lang. Es gab eine Art Gottheit, den "Temáukel", begleitet von "Kenós", dem Erschaffer der Welt. Gepredigt wurde nicht, nur zum Hain gab es Opferungen. Über die bösen Geister, die "Yosi", durfte spöttisch gescherzt werden. Schamanen und Heiler gab es jeweils einen pro "Haruwenh", aber deren Hauptaufgabe war es, den Schamanen der anderen Familie zu verfluchen. 

 

Wir haben die Selk'Nam gewählt als unser zentrales Motiv, weil deren Lebensweise und Einstellungen gut zu uns passen. Das Umherziehen in der großen Familie und als Gemeinschaft ist für uns wichtig und unverzichtlich für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Wir sind eine Gemeinschaft in der jede:r sicher und willkommen ist. 

 

Des weiteren bedeutet die Wahl der Selk'Nam für uns ein politisches Statement gegen die Marginalisierung indigener Kulturminderheiten in Lateinamerika und dem Rest der Welt.

 

 

 

Links:

 

Protestanten verkleidet als Selk'Nam während der politischen Revolten und Aufruhre in Chile (Oktober 2019-heute, Stand Juli 2020)

 

 

 

Bist du stark, so kämpfe für die Schwachen.

Projekte

Teilnahme am Leuchtturmprojekt "Wachsen in Sachsen"

 

Ziel: den Landesverband Sachsen und seine Strukturen nachhaltig zu stärken, Stammesgründungen ermöglichen und ein Ausbildungskonzept zu entablieren.